Aufgabe 6: Location based Game

Aufgabenstellung

2015 feiert die TU Wien ihr 200-jähriges Jubiläum. Entwerfen Sie in 3er Gruppen ein Massive Multiplayer Campus Game, das
 folgende Eigenschaften hat: 
  • Es läuft (mehr oder weniger) einen ganzen Tag lang.
  • Alle interessierten Studierenden können mitspielen. Rechnen Sie mit hunderten Spieler/innen. Es können als zu keinem Zeitpunkt alle Spieler/innen in einem Raum sein!
  • Inhalt des Spiels sollen Aspekte der Geschichte der TU Wien oder der Geschichte der Technologien allgemein, oder auch der Wechselwirkungen zwischen Technologien und Gesellschaft sein. 
  • Das Spiel darf keine Schnitzeljagd sein (auch wenn es Elemente einer Schnitzeljagd enthalten darf). 
  • Sie können davon ausgehen, dass jede/r Spieler/in ein Smart Phone hat. Weiters steht für das Spiel ein Server (etc.) zur Verfügung. Kostengünstige Infrastruktur (zB. iBeacons, Arduinos, QR Codes, etc.) kann ebenfalls vorausgesetzt weden.

1) Brainstorming

angelehnt an Risiko und Capture the Flag

  • Das Universitätsgelände wird an markanten Punkten mit IBeacons ausgestattet.
  • Mehrere Fraktionen (ca 5) zu denen sich Studenten selbst zuteilen können (dadurch können Kleingruppen zusammen spielen, falls eine Gruppe zu groß wird, kann man sich zu dieser nicht mehr anmelden), welche gegeneinander spielen.
  • Es gibt Missionen, diese werden aber erst ab einer gewissen Uhrzeit zugeteilt (zb 4 Stunden nach Spielstart)
  • IBeacons präsentieren jeweils eine Technologie (damit kann auch die geschichtliche Entwicklung symbolisiert werden), durch die Verbindung per Smartphone wird die Technologie erworben. Die Technologien befinden sich an Orten (Instituten), die fachspezifisch zugeteilt werden (Maschinenbau – Verbrennungsmotor, Gleichstrom-Elektroinstitut). Die Schiffsschraube wurde von Ressel erfunden, das dazugehörige IBeacon befindet sich auf der Statue.
  • Die Spieler erhalten anfangs eine Liste mit Technologien, jedoch ohne genauen Standort dieser Technogien. Somit erkunden die Spieler die TU. Wird eine Technologie erobert, erhält die Fraktion die Technologie und alle Spieler der Fraktion erhalten auch Information über die Position des IBeacons.
  • Nach einer gewissen Zeit erhalten die Fraktionen spezifische Missionsziele: ein Missionsziel wäre ein Auto zu bauen: damit wird der Fokus vor allem auf Maschinenbau und Elektrotechnik liegen, vereinzelt müssen dann aber auch Technologien aus anderen Bereichen erworben werden.
  • Damit die Spieler eine Ahnung haben, was gebaut werden kann, wird ein Technologiebaum zur Verfügung gestellt. Damit wird auch eine Übersicht der erworbenen und fehlenden Technologien visualisiert.
  • je mehr Technologien ein fertiges Produkt beinhaltet, desto mehr Punkte gibt es. Die Fraktion erhält einmalig Punkte für das Erstellen eines Produktes. Außerdem erhalten die Fraktionen nach einer Zeitdauer (ca 2 min) weitere Punkte, solange das Produkt bestehen bleibt.
  • Falls eine gegnerische Fraktion eine Technologie übernimmt, verliert das Produkt diese Technologie und erhält somit keine fortlaufenden Punkte mehr.
  • // Damit die Fraktion das Produkt wieder zusammenbauen kann, kann entweder die gleiche Technologie oder eine fortschrittlichere Technologie erworben werden. (Komplexität?) (von Fuhrwerk->Schiff->Dampflok->Flugzeug)
  • Damit eine gegnerische Fraktion die Technologie einer anderen übernehmen kann, wird darum gekämpft alla Risiko: virtuelles würfeln: eine Fraktion hält die Technologie. Eine andere Fraktion greift an, je mehr Personen angreifen (innerhalb eines Zeitfensters von ca 5min desto höher die chance die Technologie zu erobern).
  • Jeder Spieler kann sich als Verteidiger an einem IBeacon über das Smartphone setzen. Voraussetzung ist, dass sich der Spieler ein Mal mit dem IBeacon verbunden hat. Außerdem kann der Spieler erst wieder 5 Minuten nach dem Angriff gewechselt werden. Das Spiel erhält damit eine taktische Komponente durch Fake-Angriffe.
  • Das System würfelt automatisch, die Auswertung funktioniert wie bei Risiko (http://apfeltech.net/wp-content/uploads/2010/12/RISKIPHiphSCRNgerman2.jpg)
  • Die Fraktion, die am Ende des Tages die meisten Punkte erworben hat, gewinnt.

2) Das Spiel – „TECH HUNT“

Voraussetzung für das Spiel ist ein Smartphone, welches über Bluetooth, eine Internetverbindung sowie die App „TU TECH HUNT“ verfügt. Das Universitätsgelände wird an gewissen Punkten mit IBeacons ausgestattet. Jedes IBeacon entspricht einer Technologie.  Ziel ist es als Teil einer Fraktion so viele Technologien wie möglich zu sammeln und zu halten, sowie mit den Technologien virtuelle Produkte zu bauen.

Spielstart

Der Spieler lädt die App herunter, mit welcher dieser Teil des Spiels werden kann. Zuerst wird dem Spieler die Wahl der Fraktion präsentiert, für welche er/sie in Folge auf die Suche nach Technologien geht. Die Spieler sind dabei ungefähr gleich auf die Fraktionen verteilt. Die Wahl ermöglicht es, dass sich Spieler in Gruppen zu einer Fraktion anmelden können um gemeinsam auf die Jagd gehen zu können. Je nach gesamter Spieleranzahl gibt es 3-5 Fraktionen. Nachdem sich der Spieler für eine Fraktion entschieden hat, werden dem Spieler folgende Informationen innerhalb der App präsentiert:

  • eine Liste mit Technologien
  • eine Map, die das Unigelände und deren Gebäude (Institute) repräsentiert, in welcher in Folge gefundene Technologien eingezeichnet werden.

Die Technologieliste enthält anfangs nur Bezeichnungen der Technologien (z.B. Schiffschraube) und der Spieler wird aufgefordert, auf die Suche zu gehen. Die Technologien befinden sich immer an Orten zu denen die Technologie passt. Die Schiffsschraube wäre demnach bei der Statue von Ressel im Resselpark, da er der Erfinder der Schiffsschraube ist. So findet man z.B. die Technologie „Verbrennungsmotor“ auf einem Institut für Maschinenbau, das „LCD-Display“ am IGW, das „Touch Display“ am HCI Institut, die entsprechenden Platinen an einem Institut der Elektrotechnik. Bei nicht so offensichtlichen Orten wird ein zusätzlicher Hinweis in der App angeboten.

Die Map zeigt dem Spieler den Ort der Technologien an, die entweder von ihm/ihr selbst oder von einem Spieler der gleichen Fraktion gefunden wurden.

Der Ablauf

Der Spieler sieht zuerst auf der Liste nach, welche Technologien er/sie kennt und geht auf die Suche nach einer dieser Technologien. Im Falle der Schiffsschraube begibt sich der Spieler zur Statue. Kommt dieser in die Nähe des IBeacons (ca 15 Meter),  dann gibt das Smartphone bescheid, dass sich in der Nähe eine Technologie befindet. Nähert sich der Spieler auf ca 2m, so kann sich der Spieler mit dem IBeacon verbinden und die Technologie für seine Fraktion übernehmen, sofern sie noch von keiner anderen Fraktion übernommen wurde. Übernimmt der Spieler ein noch uneingenommenes IBeacon, wird die Technologie für die Fraktion freigeschalten und jeder Spieler der gleichen Fraktion erhält eine Benachrichtigung, sowie eine Markierung des IBeacons in der Map. Das IBeacon wird nun von dieser Fraktion verteidigt: die Technologie erhält nun den Verteidigungswert „1“. Wenn sich ein Spieler der gleichen Fraktion mit dem IBeacon vor Ort verbindet, erhöht das den Verteidigungswert auf „2“. Umso mehr Spieler der gleichen Fraktion sich mit dem IBeacon verbinden, desto höher wird der Wert, bis:

  • der maximale Verteidungswert des IBeacon erreicht wurde (abhängig von der Gesamtanzahl der Spieler)
  • ein Spieler einer anderen Fraktion sich mit dem IBeacon verbindet und so einen Angriff mit seiner Fraktion startet um die Technologie zu übernehmen.

Der Angriff

Wird ein Angriff gestartet, erhalten alle Spieler der angreifenden Fraktion eine Benachrichtigung. Es wird ein Zeitfenster von 5 Minuten geöffnet, innerhalb dieser können Spieler dieser Fraktion vor Ort erscheinen, sich ebenfalls mit dem IBeacon verbinden und so die Angriffsstärke erhöhen. Wird die Anzahl der Verteidigung erreicht, wird die Technologie übernommen. Falls die angreifende Fraktion die Technologie nicht einnehmen kann, darf das gleiche IBeacon für weitere 5 Minuten von dieser Fraktion nicht mehr angegriffen werden. Übernimmt die angreifende Fraktion die Technologie, so wird die Differenz als Verteidigungswert gesetzt. Das IBeacon darf danach 5 Minuten nicht angegriffen werden. Innerhalb dieser Zeit können weitere Spieler der gleichen Fraktion die Verteidigung wieder erhöhen.

Das Punktesystem und der Technologiebaum

Einzelne Technologien sind zwar interessant, aber erst die Umsetzung in einem (virtuellem) Produkt ist richtig sinnvoll. Daher zeigt ein Technologiebaum innerhalb der App nicht nur die einzelnen Technologien an, sondern auch die Meilensteine der letzten 200 Jahre. So kann aus mehreren einzelnen Technologien Produkte wie ein Home Computer, ein simples Telefon, ein Smartphone, eine Moped, Auto, etc. gebaut werden. Damit eine Fraktion ein Produkt bauen kann, muss diese zu einem Zeitpunkt alle für das Produkt nötige Technologien erworben haben und verteidigen. Wird die letzte für ein Produkt benötigte Technologie übernommen, so wird das Produkt automatisch gebaut und die Fraktion erhält dafür Punkte. Jedes Produkt kann nur einmal gebaut werden. Damit das Interesse an den vorhandenen Technologien nicht verloren geht, können Technologien in mehreren Produkten beinhaltet sein (Touch-Display kann in einem Auto, einem Smartphone, etc. verwendet werden). Je mehr Technologien ein Produkt beinhaltet, desto mehr Punkte gibt es dafür. Punkte gibt es also für:

  • Das Erwerben einer Technologie (erstmalig oder durch die Übernahme einer gegnerischen Technologie)
  • Das Fertigen von Produkten mit den vorhandenen Technologien
  • // Eventuell durch das Halten einer Technologie, alle 5 min eine gewisse Punkteanzahl

Das Ziel

Das Spiel zu einem gewählten Zeitpunkt beendet. Dann folgt die Auswertung der Punkte. Eine statistische Erhebung zeigt dann die Rangliste der Fraktionen, sowie die fleißigsten Spieler des Tages. Die Spielerbewertung beinhaltet nicht nur die erworbenen Technologien, sondern auch die Hilfe bei Übernahmen sowie die zurückgelegten Kilometer.

Die Auswertung könnte im Fall der Jubiläumsfeier auf einer großen Leinwand stattfinden und die Gewinner erhalten Preise und Gimmicks als Belohnung für die aktive Beteiligung.

Der geschichtliche Bezug

Die Spieler erhalten durch das Verbinden mit der Technologie Informationen über die Technologie und die Entstehungsgeschichte. Durch den Technologiebaum wird dem Spieler bewusst, wo diese Technologie überall eingesetzt wurde.

Gruppendynamik

Spieler können einen Angriff auch alleine starten, benötigen aber die Hilfe der Fraktion. Da die Hilfe aber vor Ort passieren muss (und das Zeitfenster nicht allzu groß ist), begegnen sich die Spieler der Fraktion zwangsläufig. Dadurch bilden sich unter Umständen kleine Allianzen innerhalb der Fraktion, die dann gemeinsam die nächste Technologie erforschen wollen.

„Zwei Phasen“

In der ersten Phase des Spiels sind die Orte der Technologien unbekannt und müssen gesucht werden. Diese explorative Phase soll das Interesse der Spieler wecken. Die Anzahl der Technologien wird jedoch recht hoch sein (+100) und viele werden wahrscheinlich gar nicht entdeckt werden. Daher werden ab einer bestimmten Uhrzeit (ca 3-4 Stunden nach Spielstart) auch die restlichen, noch unentdeckten Technologien auf der Karte aufgedeckt. Damit sollen Spieler auch auf selten besuchte Institute gelockt werden.

Technologien und Institutsbezug

Damit z.B. ein Auto gebaut werden kann, werden die Technologien „Verbrennungsmotor“ (Maschinenbau), Reifen (Chemie), Radio (Elektrotechnik), Navi (Informatik) benötigt. Je nach Produkt kann der Fokus auch eher auf einem Institut liegen oder wie im Falle des Autos auf alle Studiengänge verteilt sein. Die Spieler müssen somit auf mehreren Instituten Technologien erwerben. Damit werden unter Umständen auch Spieler auf für sie untypische Institute gelockt um dort ihr Interesse zu wecken und einen tieferen Einblick in die Geschichte der Technologie zu bieten.

Technische Umsetzung:

Ein Server übernimmt die Spiellogik und verwaltet somit die Daten der Spieler und Fraktionen. Verbindet sich ein Spieler mit einem IBeacon, dann wird ein Signal an den Server mit der ID des IBeacon gesendet um die Position des Spielers festzustellen. Das Verbinden mit der Technologie ist somit nur ein kurzes „Anmelden“. Je nach Besitz der Technologie wird ein entsprechendes Event getriggert. Startet der Spieler einen Angriff auf die Technologie, so wird nochmals die Verbindung überprüft, danach kann der Spieler aber wieder die Verbindung beenden, damit er nicht 5 Minuten lang vor Ort warten muss. Die IBeacons sind somit nur für die Überprüfung vorhanden, ob der Spieler vor Ort ist.

3) Weitere Überlegungen und Verbesserungen

  • Fraktionen werden durch Völker (rivalisierende Zivilisationen) ersetzt. Diese starten im Jahre 1815 und entwickeln sich mit jeder Technologie und vor allem mit jedem Produkt weiter. Es gewinnt das Volk, welches die meisten Jahre (max 2015 ?) an Entwicklung zurückgelegt hat.
  • Das Angriffs – und Verteidigungssystem wird durch einen wirtschaftlichen Ansatz ersetzt. Eine weitere Idee wäre es den Angriff durch den Begriff „stehlen“ zu ersetzen. Technologien könnten als Pläne (Skizze, wie eine Technologie aufgebaut wird) dargestellt werden, welche dann durch andere Fraktionen gestohlen wird.

4) Der Prototyp

Spieler bekommen jeweils ein Blatt Papier (Spielinformation) mit: auf der Vorderseite Technologieliste und Produkte, die aus den Technologien gebaut werden können; auf der Rückseite Karte mit eingezeichneten Orten (damit es für die Vorführung vereinfacht ist; entsprechend auch das Gebiet begrenzen)

  • 3 Fraktionen zu je 4 Leuten und mehrere Ziele wahrscheinlich sinnvoll (z.B. 10), damit es sich ein wenig „verteilt“ (ein paar Leute der Fraktion gehen da hin, andere dort, vielleicht gibt es auch Strategien für gemeinsame Angriffe, hängt natürlich von der Spielzeit ab und wie/ob sich die Leute miteinander verständigen bzw. “das Spiel verstanden haben”)
  • An den Orten (Zielen) gibt es dann entsprechend Tabellen, wo sich die User bei Besuch eintragen können -> Uhrzeit, Fraktion, (Zweck: Technologie übernehmen/Verteidigung stärken/Angriff); wobei es wahrscheinlich am einfachsten ist, dass sich jede Person nur mit Uhrzeit und Fraktion eintragen muss und wir nachher bei der Auswertung schauen, welche “Situationen” daraus entstanden sind
  • am Ende werden die Listen zusammengetragen und ausgewertet -> Wann hatte welche Fraktion welche Technologien (-> kam es zu Kämpfen), wurden entsprechend automatisch Produkte gebaut; Punkte daraus berechnen für jede Fraktion (je nachdem wenn sinnvoll auch für das Halten einer Technologie)
  • wichtig ist jedenfalls, dass eine gemeinsame Start- und Endzeit exakt eingehalten wird (reine Spielzeit: 10 Minuten?); wobei wir auch einfach die Eintragungen außerhalb des Zeitraums nicht werten könnten, falls es welche gibt
karte

Karte der Technologien für den Prototyp

Die Dateien können auch heruntergeladen werden:

5) Spielanleitung

Eine kurze und übersichtliche Spielanleitung ist als >>TU Tech Hunt Powerpoint<< verfügbar. In einer App-Umsetzung würde dies bei erstmaligen Start der Applikation geöffnet werden und unter „Anleitung“ verfügbar sein.